Mittwoch, 28. Oktober 2015

Der böhmische Grantlhuber und Mission Böhmisch - wieder einmal Blasmusik


„Klein ABER fein“ heißt es bei der Blaskapelle KLARUS Blech im Untertitel. Auch wenn diese erst zum Schluss auftrat, konnte man das Motto über die gesamte Veranstaltung im Tillensaal stellen. Der Nachmittag bewies, dass böhmische und mährische Blasmusik nicht nur in Bierzelten, sondern auch in konzertanter Weise aufgeführt die Zuhörer begeistern kann. 
Den Reigen eröffnete die Blaskapelle Ernestgrün in altbewährter Weise. Da kamen neben dem „Böhmischen Grantlhuber“, der Namensgeber für die Veranstaltung war, auch weitere Kompositionen von Kapellenmitglied Klaus Rustler sowie bekannte Stücke aus dem Repertoire der Ernestgrüner zur Aufführung. Klaus Rustler führte selbst durch das Programm. Dabei bedankte er sich für die Geduld seiner Mit-Musikanten, wenn sie wieder einmal Versuchsfeld beim Ausprobieren eines neuen Stückes sind. Kommentare wie „So ein Schmarrn“, „War der besoffen“ oder „So schlecht wars ja nicht“ würden ihm schon zeigen, ob seine Kompositions-Ideen auch ankommen. Die Blaskapelle Ernestgrün verabschiedete sich an diesem Nachmittag mit der „Faszination Blasmusik“ von K. Rustler  und durfte natürlich nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen.

Die nächste Blaskapelle kam jung, frisch, keck daher und machte ihrem Namen „Mission Böhmisch“ alle Ehre. Es war ihr insgesamt dritter Auftritt, denn sie spielen erst seit April zusammen. Der Leiter und Dirigent Daniel Käsbauer gab vollen Körpereinsatz und verstand es, sein Publikum mitzureißen, das auch gern fröhlich mitsang. Sowohl er als auch Tubaspieler Daniel Barth haben schon Stücke für die Oberpfälzer Truppe komponiert, die die Zuhörer in begeistertes Erstaunen versetzten. Darüber hinaus bewies Daniel Barth mit seiner Moderation, dass ihm der Schalk im Nacken sitzt. Ihn sah und hörte das Publikum beim letzten Programmpunkt wieder: Der Auftritt von KLARUS Blech. Die 8-köpfige Blaskapelle hatte eine CD „Kleine Böhmische“ aufgenommen, die hier mit ihren Stücken vorgestellt wurde. Durch zwei Flügelhörner, Trompete, Tenorhorn, Bariton, zwei Posaunen und Tuba konnte feine böhmische und mährische Blasmusik in besonderer Art und Weise erklingen. Sämtliche Titel wurden eigens für diese kleine Besetzung arrangiert und in Noten gesetzt. Zwar waren von den ursprünglichen Musikern des CD-Ensembles – Mathias Achatz, Josef Hufnagl, Holger Mück, Klaus Rustler, Patrick Oroudji, Wolfgang Bäuml, Jonas Stadlbauer und Daniel Barth nur vier bei der Aufführung dabei, konnten aber durch gute Solisten ersetzt werden. So erlebte „Der böhmische Grantlhuber“ seine Uraufführung in kleiner Besetzung. Die insgesamt 14 Titel der CD konnten die Besucher einmal auf ganz andere Weise als sonst üblich hören.
Wer das Konzert versäumt hat, kann die CD beim Klarus Musikverlag Klaus Rustler, Franz Böhmgasse 8,  95643 Tirschenreuth, erwerben und sich über ein ungewöhnliches Blasmusik-Hörerlebnis freuen.  



Nach dem Auftritt von "Mission Böhmisch" kam ein Zuschauer spontan mit einem Gedicht über und für die Gruppe auf die Bühne:
 Mission Böhmisch

So heißt ne junge Blaskapell'n
viel gibt's von ihr nicht zu erzähl'n.
Zum dritten Mal erst aufgespielt,
macht sie die Oberpfalz schon wild.

Mit frischem Schwung und Taktgefüjl
ist sehr beschwingt ihr Musikspiel.
Noch jung die Leut, doch wenn sie blasen,
dann sind das schon ganz alte Hasen.

Man gibt nicht nur bekannte Sachen,
weil sie so manches selbst machen!
Was die Kapelle da darbringt
dem Dirigenten selbst entspringt!

Doch nicht nur dieser komponiert,
auch so manch andrer inspiriert
und komponiert ein eignes Stück -
für die Kapelle großes Glück.

Dazu ganz keck selbst moderiert,
mit manchem Späßchen gut garniert,
reißt man das Publikum schnell mit
und kommt beim Spiel nicht aus dem Tritt.

Ganz toll, was uns heut dargeboten -
zu schnell vorbei war'n dann die Noten.
Diese Mission war voll gelungen!
Sogar die Leut' ham mitgesungen

                                Volker Grunert, Marktredwitz       
 
Klarus Blech - ein Hörgenuss!

Dienstag, 20. Oktober 2015

Mit Waldershofer Bürgermeistern zu Gast im Sibyllenbad

Besuch hatte sich auf Einladung von Werkleiter Gerhard Geiger (rechts) im Neualbenreuther Heilquellenkurbetrieb Sibyllenbad angekündigt: Die Waldershofer Bürgermeister. Wegen eines dringenden Termins konnte leider die 1. Bürgermeisterin Friederike Sonnemann nicht kommen, aber der 2. Bürgermeister Karl Busch (links) und die 3. Bürgermeisterin Gisela Kastner (Mitte) ließen sich nach Abschluss der umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen vor Ort über das hochwertige Angebot für Gesundheit und Wohlfühlen unmittelbar vor ihrer Haustür durch Gerhard Geiger informieren. Ich durfte sie dabei begleiten.


Besonders für den 2. Bürgermeister Karl Busch (rechts), der ehrenamtlich die Funktion des Seniorenbeauftragten bekleidet, waren die Informationen wichtig, da er regelmäßig Busfahrten in die Heilwasserbadelandschaft organisiert. „Gesundheitsförderung und der Wunsch nach sozialer Interaktion werden dabei gleichzeitig befriedigt“, war seine Meinung.  Bei einem Rundgang durch das Kurmittelhaus erläuterte Werkleiter Geiger die zahlreichen Maßnahmen, die nach dem Spatenstich im Oktober 2012 erfolgten. „Zentral waren die Veränderungen in der Heilwasserbadelandschaft mit Abbruch und Neuaufbau der großen Becken und einem zusätzlichen Attraktionsbecken im Innenbereich“. In der medizinischen Bäderabteilung wurden die Wirkungen und Besonderheiten der einmaligen und nur hier angebotenen Kohlensäure-Radon-Anwendungen bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen erläutert, bevor sich die Kommunalpolitiker den neuen Präventionsraum im Osttrakt des Unternehmens anschauten. Im Anbau in Richtung des neuen Vier-Sterne-Hotels wurde Platz für einen großen Mehrzweckraum geschaffen, in dem Entspannungstechniken und Muskelrelaxion bei Gruppenterminen erlernt werden können. „Auch der Wellnessbereich mit dem bereits seit 1997 betriebenen orientalischen Badetempel erhielt durch die neue Aufguss-Sauna und einen Ruheraum mit warmen Wasserbetten eine weitere Aufwertung“, informierte der Leiter des Kurbades. 
Zum Abschluss des Rundganges zeigten sich die Gäste von dem neuen Fitness-Angebot auf der Galerie beeindruckt. Hier können die Gäste ohne Monatsbeitrag von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends trainieren. Zum Abschluss zeigte Sibyllenbadchef Geiger den neuen Vital Parcour im Kurpark. Mit drei zertifizierten Nordic-Walking-Strecken solle der Kurort noch attraktiver für gesundheitsorientierte Gäste werden. Die Gäste waren überzeugt, dass durch das Sibyllenbad ihre Stadt und der ganze Landkreis an Attraktivität gewinnen.   

 


Kartoffelfest-Nachlese: Die Ziehung der Gewinner des Preisausschreibens

Als Tausende zum 13. Kartoffelfest strömten, ging es nicht nur an den Essens- und Verkaufsständen hoch her - auch am Informationspavillon des Sibyllenbades drängten sich zahlreiche Gäste. Werkleiter Gerhard Geiger und Ines Köckert vom Gästeservice informierten dabei über das Angebot rund um Gesundheit und Wohlfühlen nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen, besonders über die neuen Angebote zum Thema Bewegung: Das Fitnesstraining auf der Galerie der Badehalle und den Vital Parcours mit drei zertifizierten Strecken im Gemeindegebiet und einer kurzen Trainingsstrecke für Nordic Walking im sanierten Kurpark. Zahlreiche Besucher beteiligten sich an dem Preisausschreiben des Sibyllenbades, bei dem es um die Frage nach den Öffnungszeiten des Zirkeltrainings ging. Über 500 Gäste hatten die richtige Antwort angekreuzt: „Von 8 bis 20 Uhr und das an jedem Wochentag“.
Aus der Losbox wurden nun die Gewinner gezogen. „Glücksfee“ war dabei Physiotherapeutin Corinna Kraus von der medizinischen Abteilung. Dass die Ziehung im neuen Fitnessraum stattfand, wo sie und ihre Kollegen die Geräteeinweisung für die Gäste durchführen, war wohl kein Zufall.
Über Gutscheine für einen Tageseintritt in die gesamte Bade- und Wellnesslandschaft oder die Einweisung für „Fitness mit Sibylle“ können sich Kartoffelfestbesucher aus ganz Deutschland freuen. Die Gewinneranschriften reichen von Berlin bis Zwickau, und auch in den Landkreisen Tirschenreuth und Wunsiedel wohnen einige Gewinner. Die Benachrichtigungsschreiben an die Glücklichen gehen in den nächsten Tagen aus der Tillenberggemeinde auf den Postweg.

Freitag, 9. Oktober 2015

Das war das 13. Kartoffelfest!





Ob sich der preußische König Friedrich II. wohl hat vorstellen können, dass es in einem kleinen Ort in der Oberpfalz einmal ein Kartoffelfest geben wird? Er hatte sich vehement durch verschiedene „Kartoffelbefehle“ für den Anbau der Knollen durch seine Untertanen eingesetzt, um Hungersnöten ein Ende zu bereiten. Die Untertanen waren aber zunächst gar nicht begeistert von der Idee ihres Herrschers, und nur langsam setzte sich der Kartoffelanbau durch. Sein Eingreifen in den Bayerischen Erbfolgekrieg, auch „Kartoffelkrieg“ genannt, verhinderte, dass Niederbayern und die Oberpfalz zu Österreich kamen. Ob sich Friedrich II. weiterhin hat vorstellen können, dass im Jahr 2015 etwa 8.500 Menschen nach Neualbenreuth strömen, um der Kartoffel zu huldigen und zu probieren, was man alles aus Kartoffeln zubereiten kann? Er wäre sicherlich begeistert – wie tausende Besucher auch. Schon vor der offiziellen Eröffnung strömten sie herbei und belagerten die Stände. Böllerschützen des Schützenvereins Ringelstein Ottengrün begannen mit der lautstarken Eröffnung. Bürgermeister Klaus Meyer und der Vorsitzende des Fremdenverkehrs-Vereins Christian Maischl begrüßten alle Gäste herzlich. Dann erschien die Bayerische Kartoffelkönigin Marina Heigl, genannt Marina I. Sie konnte berichten, dass Bayern das zweitgrößte Kartoffelanbaugebiet Deutschlands ist, dass jeder Deutsche 57 kg Kartoffeln pro Jahr isst und wusste viel über die gesundheitlichen Vorteile der tollen Knolle.
Schon bald bildeten sich lange Schlangen vor den verschiedenen Ständen – ob bei Oberpfälzer Erdäpflsuppn, Dotsch, Kartoffelspiralen, Kartoffelpizza oder überbackenen Folienkartoffeln und weiteren Köstlichkeiten. 180 verschiedene selbstgebackene Kuchen und Torten fanden reißenden Absatz, 40 kg Mehl wurde an einem Stand zu Küchel verarbeitet. Die Freunde aus der ungarischen Partnergemeinde Vál buken unendlich viel Langos und waren mit ihrem Palinka-Automaten begehrtes Ziel. Alt-Bürgermeister Albert Köstler war mit dem Schnaps-o-Mobil unterwegs und überzeugte in seiner Rolle.  Die  zahlreichen Helfer des Fremdenverkehrsvereins hatten den ganzen Tag über absolut keine Zeit zum Verschnaufen.
Auf der anderen Seite des Festplatzes moderierte Bürgermeister Klaus Meyer mit Witz und Charme wie ein geborener TV-Entertainer die verschiedenen Vorführungen und Wettbewerbe. Da war zunächst die Bulldog-Parade der Oldtimer. Dann folgte die Vorführung von Kartoffel-Erntemaschinen mit dem beliebten Kartoffel-Klauben wie in früheren Zeiten auf einem eigens dafür angelegten Kartoffelfeld. Besonders die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Der Freude tat auch der zwischenzeitlich
einsetzende leichte Regen keinen Abbruch. Die Gäste zogen sich in die vielen kleinen und das große Zelt zurück, in dem die Blaskapelle Ernestgrün zur Hochform auflief und das Publikum bis zum offiziellen Ende begeisterte. An anderer Stelle unterhielten Franz Becker und die Grenzgang-Musi die Gäste.
Auf der unbefestigten Seite des Festplatzes ging es hingegen – trotz des Regens – mit Knödelwettessen und Schubkarren-Wettlauf weiter. Beim Knödelessen gewann zur Freude aller der im Rollstuhl sitzende Daniel Fischer aus Waldsassen den Wettbewerb.
Weitere Vorführungen zeigten die Strohbandelmaschine und das Drischeldreschen.
Für die kleinen Besucher war eine Bastelecke eingerichtet. Hier konnten sie sich im Kartoffeldruck und Porzellanmalen üben. Eifrig waren sie dabei. Das Filzen mit Kindern fiel dann aber leider buchstäblich ins Wasser.
Am Ende des Tages, nachdem sich zahlreiche Gäste für diesen wunderbaren Tag bedankt hatten, meinten Klaus Meyer und Christian Maischl übereinstimmen: „Wir sind mehr als zufrieden, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben!“


















Am Ende des Tages ein zufriedener Bürgermeister mit seiner Frau