Freitag, 9. Oktober 2015

Das war das 13. Kartoffelfest!





Ob sich der preußische König Friedrich II. wohl hat vorstellen können, dass es in einem kleinen Ort in der Oberpfalz einmal ein Kartoffelfest geben wird? Er hatte sich vehement durch verschiedene „Kartoffelbefehle“ für den Anbau der Knollen durch seine Untertanen eingesetzt, um Hungersnöten ein Ende zu bereiten. Die Untertanen waren aber zunächst gar nicht begeistert von der Idee ihres Herrschers, und nur langsam setzte sich der Kartoffelanbau durch. Sein Eingreifen in den Bayerischen Erbfolgekrieg, auch „Kartoffelkrieg“ genannt, verhinderte, dass Niederbayern und die Oberpfalz zu Österreich kamen. Ob sich Friedrich II. weiterhin hat vorstellen können, dass im Jahr 2015 etwa 8.500 Menschen nach Neualbenreuth strömen, um der Kartoffel zu huldigen und zu probieren, was man alles aus Kartoffeln zubereiten kann? Er wäre sicherlich begeistert – wie tausende Besucher auch. Schon vor der offiziellen Eröffnung strömten sie herbei und belagerten die Stände. Böllerschützen des Schützenvereins Ringelstein Ottengrün begannen mit der lautstarken Eröffnung. Bürgermeister Klaus Meyer und der Vorsitzende des Fremdenverkehrs-Vereins Christian Maischl begrüßten alle Gäste herzlich. Dann erschien die Bayerische Kartoffelkönigin Marina Heigl, genannt Marina I. Sie konnte berichten, dass Bayern das zweitgrößte Kartoffelanbaugebiet Deutschlands ist, dass jeder Deutsche 57 kg Kartoffeln pro Jahr isst und wusste viel über die gesundheitlichen Vorteile der tollen Knolle.
Schon bald bildeten sich lange Schlangen vor den verschiedenen Ständen – ob bei Oberpfälzer Erdäpflsuppn, Dotsch, Kartoffelspiralen, Kartoffelpizza oder überbackenen Folienkartoffeln und weiteren Köstlichkeiten. 180 verschiedene selbstgebackene Kuchen und Torten fanden reißenden Absatz, 40 kg Mehl wurde an einem Stand zu Küchel verarbeitet. Die Freunde aus der ungarischen Partnergemeinde Vál buken unendlich viel Langos und waren mit ihrem Palinka-Automaten begehrtes Ziel. Alt-Bürgermeister Albert Köstler war mit dem Schnaps-o-Mobil unterwegs und überzeugte in seiner Rolle.  Die  zahlreichen Helfer des Fremdenverkehrsvereins hatten den ganzen Tag über absolut keine Zeit zum Verschnaufen.
Auf der anderen Seite des Festplatzes moderierte Bürgermeister Klaus Meyer mit Witz und Charme wie ein geborener TV-Entertainer die verschiedenen Vorführungen und Wettbewerbe. Da war zunächst die Bulldog-Parade der Oldtimer. Dann folgte die Vorführung von Kartoffel-Erntemaschinen mit dem beliebten Kartoffel-Klauben wie in früheren Zeiten auf einem eigens dafür angelegten Kartoffelfeld. Besonders die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Der Freude tat auch der zwischenzeitlich
einsetzende leichte Regen keinen Abbruch. Die Gäste zogen sich in die vielen kleinen und das große Zelt zurück, in dem die Blaskapelle Ernestgrün zur Hochform auflief und das Publikum bis zum offiziellen Ende begeisterte. An anderer Stelle unterhielten Franz Becker und die Grenzgang-Musi die Gäste.
Auf der unbefestigten Seite des Festplatzes ging es hingegen – trotz des Regens – mit Knödelwettessen und Schubkarren-Wettlauf weiter. Beim Knödelessen gewann zur Freude aller der im Rollstuhl sitzende Daniel Fischer aus Waldsassen den Wettbewerb.
Weitere Vorführungen zeigten die Strohbandelmaschine und das Drischeldreschen.
Für die kleinen Besucher war eine Bastelecke eingerichtet. Hier konnten sie sich im Kartoffeldruck und Porzellanmalen üben. Eifrig waren sie dabei. Das Filzen mit Kindern fiel dann aber leider buchstäblich ins Wasser.
Am Ende des Tages, nachdem sich zahlreiche Gäste für diesen wunderbaren Tag bedankt hatten, meinten Klaus Meyer und Christian Maischl übereinstimmen: „Wir sind mehr als zufrieden, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben!“


















Am Ende des Tages ein zufriedener Bürgermeister mit seiner Frau

 

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