Weihnachten,
Heimat und Familie gehören einfach zusammen. Das ist auch für die in
Neualbenreuth aufgewachsene Schauspielerin Simone Rosa Ott so. Sie nutzte ihren
Weihnachtsurlaub, um in ihrem Heimatort zu einer Lesung mit besinnlichen,
heiteren und lebensnahen weihnachtlichen Geschichten und Gedichte einzuladen. Dass
Ott in ihrem Beruf Sprache perfekt beherrscht, ahnten die zahlreichen Besucher
natürlich. Aber dass sie aus einer Lesung eine packende, temperamentvolle,
spritzige und spannende Ein-Frau-Vorstellung machen konnte, war für die meisten
doch eine Überraschung. Die Gäste-Information hatte diese gut besuchte Lesung im
Sengerhof bei Kaffee, Tee, Stollen und Lebkuchen organisiert. Nach einem
polternden Treppe-Hoch-Auftakt folgte das Gedicht „Knecht Ruprecht“ von Theodor
Storm – grad wie man sich diesen Herrn mit „Von drauß’ vom Walde komm ich her…“
vorstellt. Von Heinrich Böll bis Karl-Heinrich Waggerl erlebten die Zuhörer
eine interessante Mischung weihnachtlicher Lyrik und Prosa. „Es hätte noch
mindestens eine Stunde weiter gehen können“ sagte Meinhard Köstler am Ende zur
Künstlerin. Dabei hatte diese – wie sie gestand – „riesiges Lampenfieber“ vor
diesem „Heimspiel“, denn ihr schauspielerisches Talent entdeckte Simone Rosa
Ott bei der Alwareither Laienbühne. Aber zunächst einmal erlernte sie nach der
Mittleren Reife einen „richtigen“ Beruf, holte das Abitur nach und studierte
Sozialpädagogik bevor sie eine Ausbildung an der Freiburger Schauspielschule
absolvierte. Dort blieb sie „hängen“, und es folgten Produktionen und
Engagements an Theatern von Regensburg bis Berlin. 8 Jahre war sie festes
Mitglied des Improvisationstheaters FREISTIL und des SommerLaune-Ensembles
Freiburg und stand kürzlich auf der Bühne des Shakespeare’s Globe Theatre in
London.
Dennoch
war es für sie etwas Besonderes, in ihrem Heimatort aufzutreten. So empfanden
auch die Zuhörer, und lang anhaltender Applaus war der Lohn.